Der Weekly Wrap - 30 Juli 2021
30.07.2021 - 4 Minuten Lesedauer
1. Aave lanciert institutionelle Plattform
Die Fakten:
- Aave Arc, eine institutionelle DeFi-Plattform, wird laut CEO Stani Kulechov “innerhalb weniger Wochen” an den Start gehen.
- Sie wird private, KYC-geprüfte Kreditvergabe- und Kreditaufnahmepools ermöglichen.
- Die Plattform richtet sich an institutionelle Anleger, die regulatorische Anforderungen erfüllen müssen.
Wieso es wichtig ist:
- Die Regulierung von DeFi steckt noch in den Startlöchern, und die Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt arbeiten an klareren Rahmenvorgaben.
- Aave versucht, eine Brücke zwischen der traditionellen Finanzwelt und DeFi zu schaffen und damit potenziell Kapital in Milliardenhöhe freizusetzen, das bisher keinen Zugang zu den erlaubnisfreien DeFi-Protokollen hatte.
2. Tether wird vom US-Justizministerium angeklagt
Die Fakten:
- Das US-Justizministerium prüft, ob Tether Bankbetrug begangen hat.
- Dabei geht es um Ereignisse, die sich vor Jahren in der Anfangsphase von Tether nach dem Start im Jahr 2014 ereignet haben.
- Tether reagierte auf die Nachricht, diskreditierte die Behauptungen als “veraltet” und sagte, dass Tether einen offenen Dialog mit den Behörden führt.
Wieso es wichtig ist:
- Tether steht seit langem im Mittelpunkt der Besorgnis über die Krypto-Stablecoin-Märkte.
- Große Marktteilnehmer, die regelmäßig USDT erzeugen und einlösen, vertrauen jedoch weiterhin auf Tether, und USDT ist in der Lage, seine Kopplung an den Dollar stabil zu halten.
3. Uniswap beschränkt den Zugang
Die Fakten:
- Uniswap Labs, das Softwareunternehmen hinter Uniswap, das die Hauptbenutzeroberfläche steuert, hat den Zugang zu einigen Token über sein Front-End eingeschränkt.
- Die Token, die entfernt wurden, sind in der Regel mit synthetischen Produkten oder Derivaten verbunden.
- Das Unternehmen gab an, dass der Zugang aufgrund von regulatorischen Anforderungen eingeschränkt wurde.
Wieso es wichtig ist:
- Ähnlich wie bei anderen DeFi-Protokollen beobachtet Uniswap Labs die regulatorischen Rahmenbedingungen und Entwicklungen und hat beschlossen, den Zugang zu einigen Token proaktiv zu sperren.
- Nichtsdestotrotz können diese Token weiterhin gehandelt und direkt auf der Chain durch Interaktion mit den Smart Contracts zugegriffen werden – lediglich die Benutzeroberfläche auf app.uniswap.org wurde eingeschränkt.
Um eine dezentrale Datenbank zu haben, benötigt man Sicherheit. Um Sicherheit zu haben, benötigt man Anreize.
4. Goldman Sachs stellt Antrag für “DeFi”-ETF
Die Fakten:
- Goldman Sachs hat bei der SEC einen neuen ETF mit Bezug auf das dezentrale Finanzwesen und Blockchain beantragt.
- Es soll die Wertentwicklung des “Solactive Decentralized Finance and Blockchain Index” abbilden, dessen genaue Zusammensetzung unklar ist.
- Ein verwandter Index, der Solactive Blockchain Technology Index, enthält Nokia, Facebook und Google als die drei größten Komponenten.
Wieso es wichtig ist:
- Es wird interessant sein zu sehen, was Goldman Sachs als DeFi ansieht, sobald die genaue Zusammensetzung des vom ETF abgebildeten Index klar ist.
- Es scheint jedoch unwahrscheinlich, dass (Governance-)Token, die im Mittelpunkt von DeFi stehen – wie MKR, AAVE, COMP oder UNI – aufgenommen werden, da sie über traditionelle Finanzinfrastruktur nur schwer zugänglich sind.
Zahl der Woche
Wert der am 26. Juli liquidierten Short-Positionen.
5. Binance begrenzt KYC-freie Abhebungen
Die Fakten:
- Ab dem 4. August wird Binance Abhebungen für Konten ohne KYC auf 0.06 BTC pro Tag begrenzen.
- Dieser Schritt kommt, da Binance in den letzten Monaten weltweit im Fokus der Regulierungsbehörden stand.
- CEO Changpeng Zhao sagte auch, dass Binance Firmensitze auf der ganzen Welt einrichten will und eine behördliche Genehmigung einholen möchte.
Wieso es wichtig ist:
- Der ursprüngliche Schwellenwert von 2 BTC pro Tag, den Nutzer ohne KYC/AML-Verfahren abheben konnten, wurde viel früher festgelegt, als der Bitcoin-Preis viel niedriger war – daher ist die Senkung gut nachvollziehbar.
- Mit dem Schritt, globale Firmensitze einzurichten, signalisiert Binance auch, dass es mit Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt zusammenarbeiten will und nicht länger ein “dezentrales” Unternehmen sein will.