Entwicklungen in der Finanzindustrie
20.03.2023 - 7 Minuten Lesedauer
Was ist passiert?
Am 15. März 2023 kam es in den USA mit der freiwilligen Schliessung von Silvergate zu einer Reihe von weiteren ernsthaften Problemen im amerikanischen Bankenmarkt. Nachdem kurz darauf die Silicon Valley Bank (SVB) zusammenbrach und von der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) übernommen wurde, wurde dann auch noch die Kryptobank Signature vom New York State Department of Financial Services (NYDFS) beschlagnahmt.
Diese Geschehnisse lösten nicht nur bei den Banken, die institutionelle Dienstleistungen erbringen, Angst und Ansteckungseffekte aus, sondern griffen auch auf das Finanzsystem im Allgemeinen über, indem die Kunden der grossen Privatkunden-/Einlagenbanken einen Ansturm auf die Banken auslösten.
Am Samstagmorgen Schweizer Zeit informierte dann der USDC-Stablecoin-Emittent Circle über seine 3,3 Milliarden Reserven (ca. 8% seines Gesamtvermögens) bei der Silicon Valley Bank (SVB). Diese Ankündigung führte dazu, dass Investoren in grossem Umfang versuchten, den von Circle ausgegebenen Stablecoin USDC in US-Dollar zu konvertieren. Infolgedessen verlor der Token seine Bindung an den US-Dollar. In der Zwischenzeit gerieten mehrere andere Stablecoins durch die geringere Liquidität auf dem Markt unter Druck. Dies war vor allem auf die eingeschränkten Wochenend-Banköffnungszeiten und den damit verbundenen Mangel an Refinanzierungsmöglichkeiten für die Stablecoin-Emittenten zurückzuführen.
Dies führte zu einem Stopp der Rücknahme von USDC an den wichtigsten Kryptobörsen über das Wochenende. Nachdem die Aufsichtsbehörden dann aber versicherten, dass die SVB-Anleger entschädigt werden, wurde am Montag der Handel wieder aufgenommen. Wie andere führende Marktteilnehmer hatten auch wir beschlossen, den direkten Handel von USDC gegen Fiat-Währungen über das Wochenende vorübergehend auszusetzen, während wir aber den Handel gegen Kryptowährungen und andere Stablecoins, wie LUSD, DAI, USDT, weiterhin aufrechterhalten konnten. Diese Massnahmen, die wir - ebenso wie unsere sorgfältig ausgewählten Handelsplätze und Marktpartner - ergriffen hatten, zielten darauf ab, die Vermögenswerte unserer Kunden in einem sehr volatilen Marktumfeld und während der eingeschränkten Wochenend-Banköffnungszeiten zu schützen.
Was bedeutet das für Bitcoin Suisse?
Bitcoin Suisse hat keine direkte Verbindung zur Silicon Valley Bank, Signature und Silvergate oder einer anderen US-Bank. Wir arbeiten mit einer Gruppe von Bankpartnern mit Sitz in der Schweiz und Liechtenstein für Fiat-Zahlungen und -Abwicklungen zusammen. Unsere Bankpartner haben bestätigt, dass sie in der Lage sind, USD-Zahlungen zu verarbeiten.
Wie unsere Research Experten die Lage einschätzen, lesen Sie in unserem Weekly Wrap vom 17. März.
Bitcoin Suisse